„SCHÖPFUNG BEWAHREN - KOSTEN SENKEN – VERANTWORTUNG TRAGEN“

 

Unter dieser Überschrift hat sich mit vielen anderen Gemeinden in Baden auch die Kirchengemeinde Spechbach vor einigen Jahren auf den Weg des kirchlichen Umweltmanagements gemacht. Vor vier Jahren erreichte die Kirchengemeinde die Zertifizierung. Das Zertifikat hat folgenden Wortlaut:

Die evangelische Kirchengemeinde Spechbach mit der Reg. Nr. ekiba-2017-111 versteht die Bewahrung der Schöpfung als eine ihrer Kernaufgaben und wird dieser durch das Kirchliche Umweltmanagement Grüner Gockel vorbildlich gerecht. Die Leitlinien, Ziele und konkreten Maßnahmen sind in der Umwelterklärung niedergelegt, welche regelmäßig unabhängig überprüft und veröffentlicht wird. Die Gemeinde wurde am 11.12.2017 erfolgreich validiert.

Die Kirchengemeinde ist berechtigt, das Logo ‚Grüner Gockel‘ mit dem Zusatz ‚Kirchliches Umweltmanagement: nachhaltig – umweltgerecht – glaubwürdig‘ und der Jahresangabe in allen ihren Veröffentlichungen zu verwenden.

Dieses Zertifikat ist bis zum 10. Dezember 2021 gültig.

Von den Aktivitäten in diesen vier Jahren haben wir immer wieder im Gemeindebrief und im Amtsblatt berichtet. Neben der genauen Erfassung der Verbrauchszahlen der Gebäude standen zahlreichen Aktionen in diesen vier Jahren auf dem Programm. Gerne erinnere ich mich an den Bau des Insektenhotels am Martin-Luther-Haus mit Männern des Männerkreises, an die Pflanzung eines Schriftzugs am Martin-Luther-Haus mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden oder an die Erkundung der Natur in und um Spechbach mit den Kindern im Rahmen des Bibelentdeckerclubs. Das Umweltteam hatte zu Filmabenden eingeladen, an der Aktion „Klimafasten“ während der Passionszeit teilgenommen und etwa am Bazar auf seine Arbeit aufmerksam gemacht. Leider musste auch das Umweltteam im letzten Jahr aufgrund der Pandemie manche Veranstaltung absagen.

Nun geht es mit großen Schritten auf die Re-Validierung zu. Sehr herzlich danke ich Petra Reinmuth, die in den letzten vier Jahren die Verantwortung getragen hat, die Bücher geführt und sich in vielfältiger Weise engagiert hat. Petra Reinmuth wird das Umweltteam weiterhin unterstützen, ist aber nun in die zweite Reihe getreten. Ich freue mich, dass wir mit Bärbel Rohnacher eine Nachfolgerin gefunden haben, mit der wir voller Tatkraft die Re-Validierung angehen wollen. Der externe Prüfer hat sich für den 11.11.2021 ab 13 Uhr (bis etwa 17 Uhr) angekündigt. Zur Vorbereitung trifft sich das Umweltteam an folgenden Terminen:  07.09., 05.10., 19.11. jeweils um 19 Uhr im Martin-Luther-Haus.

Wie sehr die Bewahrung der Schöpfung unsere Aufgabe ist, wird immer deutlicher. Wenn auch Sie Interesse haben, sich hier vor Ort zu engagieren und Ihre Ideen einzubringen, wenden Sie sich gerne an Bärbel Rohnacher, Pfarrerin Ulrike Walter oder die Mitglieder des Umweltteams.

Noch ein Hinweis: Die aktuelle Umwelterklärung sowie einige der Berichte zu den genannten Aktionen finden Sie auf unserer hier.

Auf reges Interesse stieß der Bau eines Insektenhotels am Samstag, 2. März in Spechbach. Das Umweltteam der Kirchengemeinde hatte mit Jens Rohnacher einen Berater an der Seite, der die Außenteile wie Seitenwände, Böden, Dach u.a. mitbrachte und mit Rat und Tat zur Seite stand. Zunächst galt es, einen geeigneten Standort auf dem Gelände des Martin-Luther-Hauses zu finden. Es ist von Vorteil, so erfuhren die Teilnehmer, wenn die „Vorderseite“ des Hotels in Richtung Osten zeigt. Die Bienen können so bereits am Morgen ihre Tätigkeit beginnen. Nachdem der Standort vor dem Gemeindehaus gefunden war, gingen die Teilnehmer daran, die Seiten- und Rückwände sowie die Fachböden zu verschrauben. Andere bearbeiteten die mitgebrachten Materialien: in Holzstücke wurden Löcher gebohrt sowie Schilf und Stroh auf die entsprechende Länge gekürzt. Daneben wurden Tipps ausgetaucht und über die Welt und unseren Umgang mit der Natur diskutiert.

Als das Hotel mit den fünf Stockwerken zusammengebaut war, wurden die Füße in das Erdreich geschlagen und der „Rohbau“ daraufgesetzt. Ein Dach sorgt dafür, dass die Bewohner geschützt sind und es trocken haben. Nun ging es daran, die einzelnen Stockwerke zu bestücken: neben den vorbereiteten Holzstämmchen, dem Schilf und dem Stroh kamen Backsteine und Tannenzapfen in die Felder. Zum Schutz vor Feinden wurde am Ende die Vorderseite mit einem Drahtgitter verschlossen.

Gegrilltes und leckere Salate dienten der Stärkung der Gemeinschaft und rundeten die Aktion ab. Nun gilt es abzuwarten, wann die ersten Gäste in das Hotel einziehen. Kindern bietet das Umweltteam am 29. Juni 2019 im Rahmen des Bibelentdeckerclubs die Möglichkeit, ein eigenes kleines Insektenhotel zu bauen. Heute schon herzliche Einladung nach Epfenbach ins Carl-Ullmann-Haus von 10 bis 14 Uhr für alle Kinder von 5 bis 10 Jahren.

 

Text u. Fotos: Ulrike Walter

Aktion der Konfirmandengruppe und des Umweltteams Spechbach

am Martin-Luther-Haus

 

Am Samstag den, 26.10.2019 hatten sich fast alle Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Spechbach und Epfenbach um 9:30 Uhr am Martin-Luther-Haus versammelt, um auf der großen Wiese Narzissenzwiebeln zu pflanzen. Es sollte ein Schriftzug entstehen, der im Frühjahr nach dem Aufblühen der Narzissen zu lesen ist. Dabei wurden sie von den Mitgliedern des Umweltteams und weiteren Gemeindegliedern unterstützt. Das Umweltteam hatte mehrere Kisten voller Narzissenzwiebelsäcke mitgebracht (insgesamt 1000 Zwiebeln). Weitere Helfer hatten mit Stöcken die Buchstaben und Zahlen vorgelegt. Mit mehreren Spaten wurden anschließend die Umrisse aufgegraben. Nun konnten die Konfirmanden und Konfirmandinnen mit mehreren kleinen Schaufeln die Erde auflockern. Als sie damit fertig waren teilten sie die Narzissenzwiebelsäcke jeweils pro Meter auf. Eine Buchstabenlänge war ca. zwei Meter lang. Für diese Länge brauchten sie zwei Narzissenzwiebelsäcke. Zuerst legten sie die Zwiebeln neben die aufgegrabenen Buchstaben und Zahlen. Anschließend steckte ein Teil der Konfirmandengruppe die danebengelegten Zwiebeln in die zuvor aufgelockerte Erde. Daraufhin klopften die restlichen Konfirmanden und Konfirmandinnen mit einer kleinen Schaufel gegen die großen und dicken Erdklumpen, die davor mit dem großen Spaten aufgegraben wurden. Die feingeklopfte Erde bröckelte nun auf die in die Erde gesetzten Narzissenzwiebeln. Auf diese Schicht kam dann das übrige Gras, das sie gut verteilten und festtraten, damit die Zwiebeln keinen Frost abbekommen. Als sie bei der Hälfte des Wortes waren, brachte Herr Abele ihnen eine Tüte mit frischen Äpfeln vorbei, die die Konfirmandengruppe und die Helfer glücklich aßen. Nach der kleinen Pause ging die Arbeit mit Freude weiter. Die nächste halbe Stunde verbrachten sie mit sorgfältigem pflanzen. Da noch Narzissenzwiebeln übrig waren, entschlossen sie sich, noch weitere drei Kreise am Eingang neben dem Insektenhotel zu pflanzen. Schließlich räumten die Konfirmanden und Konfirmandinnen sowie die Helfer alle Kisten in die Autos und warfen die leeren Narzissenzwiebelsäcke in den Mülleimer. Die Jugendlichen durften einige Zwiebeln mit nach Hause nehmen. Nach dem Pflanzen, das ca. eine Stunde dauerte, wuschen sich alle mit viel Seife im Martin Luther Haus die Hände, da das Pflanzen der Narzissenzwiebeln eine dreckige Angelegenheit war. Wer wollte durfte sich noch einen Apfel mitnehmen. Nun gingen alle stolz und glücklich zu Fuß, mit dem Bus oder per Auto nach Hause. Was die Konfirmanden und Konfirmandinnen nun gepflanzt haben, werden sie nächstes Jahr im Frühjahr zu Gesicht bekommen.

 

Bericht: erstellt von drei Konfirmandinnen, vielen Dank.