Pfarrerin Ulrike Walter

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Jesus lädt ein: „Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. (Markusevangelium 10,14)

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

überwältigt und ermutigt sind wir hier in der Region von der Resonanz auf die Einladung zu einem Tauffest im Freien. Fast 40 Täuflinge wurden angemeldet zu diesem ganz besonderen Gottesdienst am 23. Juni 2024 um 11 Uhr im Schlosspark in Neckarbischofsheim.

 

Beim Vorbereitungstreffen haben wir die Erzählung aus der Bibel miteinander betrachtet, als Eltern mit ihren Kindern zu Jesus, dem Gelehrten und berühmten Wanderprediger kommen wollten. (Markusevangelium Kapitel 14,13-16) Die Jünger sehen die Kinder als Störung an. Möglicherweise wollen sie Jesus auch schützen. Jedenfalls versuchen sie, die Familien und vor allem die Kinder wegzuschicken. Da wird Jesus „unwillig“, was wir so gar nicht von ihm kennen. Er macht deutlich, dass die Kinder in diesem Moment wichtiger sind als seine Predigt. An anderer Stelle hält Jesus sogar eine Predigt über solch ein Kind. Er stellt es in die Mitte, als es um die Frage nach dem „Größten im Himmelreich“ geht. Nicht die Klügsten, die Gelehrtesten, die es im Leben zu etwas gebracht haben, stehen hier oben. Es sind die, die wie Kinder alles vom Vater im Himmel erwarten, die wie Kinder ganz auf ihn vertrauen. Es sind nicht die, die sich selbst für etwas Besseres halten. „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich.“

Jesus unterbricht seine Predigt, als die Kinder kommen. Im Bericht des Markus heißt es: „Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.“ (Übersetzung Martin Luther). Das Wort „herzen“ wird heute kaum noch verwendet. Vielleicht noch, wenn jemand ein Neugeborenes in den Arm nimmt und es „herzt“, liebevoll an sein Herz drückt. Denn so wird es im Duden beschrieben: „liebevoll umarmen; liebkosend an sich, ans Herz drücken“. So liebevoll wendet sich Jesus den Kindern zu, legt ihnen die Hände auf und segnet sie.

 

„Sprudelnder Segen“ haben wir unser Tauffest überschrieben. Die Taufe ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass wir zu Jesus Christus gehören, dass er uns segnet und dieser Segen das ganze Leben mit uns geht. Diesen Segen dürfen auch wir weitergeben. Als Hauptamtliche und Verantwortliche in den Gottesdiensten, bei Hausbesuchen, bei persönlichen Begegnungen. Und doch ist jeder Mensch in der Nachfolge Jesu berufen, zu segnen, einem anderen das Mitgehen unseres Gottes zuzusprechen. Es ist ein wunderbares Ritual des Segnens, sich dem Kind oder dem Partner beim Verlassen des Hauses zuzuwenden, vielleicht die Hand auf den Kopf legen oder ein Kreuzzeichen auf die Stirn zu machen und zu sagen: „Bleib behütet!“ oder „Gott befohlen!“ Oder an einem Lebensabschnitt wie dem Übergang vom Kindergarten in die Schule. Dazu feiern wir in Epfenbach am 14. Juli um 10.15 Uhr einen Gottesdienst, in dem unsere Schulanfänger gesegnet werden.

Lassen wir den Segen sprudeln wie das Wasser an den Taufbecken beim Gottesdienst im Schlossgarten. Lassen wir den Segen sprudeln in unseren Gottesdiensten, Häusern und Familien. Wir haben dieses wunderbare Ritual, unsere Lieben beim Abschied zu segnen. Mit einem eigenen Segenswort oder mit dem Segen, der uns in den Gottesdiensten zugesprochen wird:

 

Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. 4. Mose 6, 24-26

 

Ihre

Ulrike Walter, Pfarrerin