Pfarrerin Ulrike Walter

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Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. Jeremia 29, 11 

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein idyllisches und friedvolles Bild mit einem Menschenpaar auf einer sattgrünen Wiese mit bunten Blumen, Tieren, einem kleinen See, einem Häuschen im Grünen mit Fahrrad davor – auf der Titelseite dieses Briefes sehen Sie eines der Bilder, die die diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden gestaltet haben. Die Jugendlichen „malten“ sich im wahrsten Sinne des Wortes aus, wie eine gute und wünschenswerte Zukunft für sie aussehen würde. Bei fast allen spielte die Natur und ihre Bewahrung eine Rolle. An zweiter Stelle stand die Hoffnung, dass immer Menschen da wären, die mitgehen, die „Familie“ sind.

Mit dem Vers des Propheten Jeremia schauen wir in eine Zeit, in der das Volk Israel im Exil lebte. Sie hatten es zum großen Teil selbst verschuldet, so berichtet die Bibel, dass ihr Land erobert und viele von ihnen in ein fremdes Land verschleppt worden waren. Nach vielen Jahren in der Fremde hatten sie die Hoffnung aufgegeben, je wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können. Da hören sie den Auftrag Gottes (Jeremia 29, 5): „Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte“. Gott ruft durch den Propheten Jeremia dazu auf, sich nicht in der Resignation zu vergraben und die augenblickliche schwierige Lage zu bejammern und beklagen. Er ermutigt vielmehr, „die Ärmel hochzukrempeln“ und zu bauen und pflanzen, zu ernten und essen, also alles zu tun, um den augenblicklichen Wohnort lebenswert und angenehm zu gestalten. „Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.“ (Vers 7)

Hier finden wir im hebräischen Wortlaut das Wort „Schalom“ – sucht den „Schalom“, den Frieden! (Martin Luther übersetzt „Bestes“) – und liegt dem HERRN in den Ohren mit den Angelegenheiten dieses Ortes, an dem ihr gezwungenermaßen leben müsst. Macht sie zu euren eigenen Angelegenheiten und „betet für sie zum HERRN“.

Nach diesen mahnenden Worten gibt Gott seine eigenen Gedanken preis. Er hat für die Menschen „Schalom“ im Sinn. Es wird ein „Hinauskommen“ geben, wie das Wort für „Zukunft“ auch übersetzt werden kann. Es ist nicht alles zu Ende und verloren.

Gott „malt“ den Menschen damals eine gute Zukunft vor Augen. Das heißt nicht, dass sie sich zurücklehnen und Gott machen lassen. Es bedeutet ihr Mitwirken – und treues Gebet.

Unsere Jugendlichen haben uns gezeigt, was ihnen für eine gute Zukunft wichtig ist.

Unterstützen wir sie dabei, indem wir uns mit ihnen unter anderem für eine intakte Natur einzusetzen. Seien wir für sie da und beten wir für sie. Beten wir für unsere Welt und für unseren Arbeitsplatz, für unsere Kirche und unseren Wohnort.

Drücken wir unsere Hoffnung aus mit den wunderbaren Worten eines Liedes von Christian Kempf, deutscher Text von Eugen Eckert (in: „Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder“ Nr. 198, Vers 1):

 

„Unser Gott hat uns geschaffen, Mann und Frau, sich selbst zum Bild.
Und Gott schuf die eine Erde, Pflanzen, Tiere, zahm und wild.
Dann hat Gott zu treuen Händen uns die Erde anvertraut,
sie im Segen, durch Gefahren zu bebauen und bewahren.
Dazu braucht Gott dich und mich, daran glaube ich.“

 

Ihre

Pfarrerin Ulrike Walter